Den Auftakt in der Endurance Series, also bei den Langstreckenrennen, macht gewöhnlich das 24h Rennen von Dubai. Allerdings müssen die Fans dann nicht lange auf den zweiten Leckerbissen der Saison warten. Bald danach folgen die 24h von Daytona.
Seit 1966 findet das 24h Rennen auf dem Daytona International Speedway in Daytona Beach, Florida statt. Durch die Festsetzung des Termins auf Ende Januar / Anfang Februar ist die Nacht allerdings wesentlich länger als bei Rennen, die später im Lauf des Jahres veranstaltet werden. Der Speedway ist 5,73 Kilometer lang, beinhaltet einige stark überhöhte Kurven sowie Streckenabschnitte im Infield.
Bislang konkurrierten die 24h Daytona, die zur Grand-Am Sport Series gehörten, immer mit der American Le Mans Series (ALMS). 2014 gab es allerdings eine große Neuerung: Die 52. Auflage des amerikanischen Langstreckenklassikers war gleichzeitig das erste Rennen der neuen Tudor United Sports Car Championship, die Grand-Am und ALMS künftig bei den 24h Daytona vereinen soll. Mittlerweile heißt die Serie allerdings IMSA WeatherTech SportsCar Championship.
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24 Stunden Rennen Daytona 2018
Die 56. Auflage der 24h Daytona findet 2016 vom 25. bis 28. Januar statt. Das Rennen startet um 14.40 EST, die deutschen Fans können das Rennen ab 20.40 Uhr verfolgen.
Die Fahrzeuge
Die 24h Daytona werden in diesen drei Fahrzeugklassen abgehalten:
Die Prototypen-Klasse P
In der Klasse Prototypen P fahren die technisch fortschrittlichsten Autos in Nordamerika. Sie werden speziell für die Rennstrecke entwickelt und haben mit herkömmlichen Starßenautos nichts gemeinsam. Es treten Daytona-Prototypen gegen Le Mans Prototypen (LMP2) gegeneinander an. Die Fahrerpaarungen bestehen in der Regel nur aus professionellen Rennfahrern.
Fahrzeuge: Mazda DPi, Cadillac DPi, Nissan DPi, Ligier LM P2, Multimatic Riley LM P2, Oreca LM P2, Dallara LM P2
Motoren: Gibson V8, Mazda 4-Zylinder Turbo, Cadillac 6.2L V8, Nissan V6 Turbo
Top Speed: ca. 320 km/h
PS: 600
Gewicht: 930 kg
Chassis: Karbon
Traktionskontrolle: verboten
Die Gran Tourismo Le Mans (GTLM)
Die Fahrzeuge der GTLM sind die schnellsten GT Fahrzeuge beim Rennen. Es sind GT2 Fahrzeuge, die auf Serienmodellen basieren, mit diesen aber nicht mehr viel gemeinsam haben.
Fahrzeuge: Aston Martin Vantage V8, BMW M6 GTLM, Corvette C7.R GTE, Ferrari 488 GTE, Ford GT GTE, Porsche 911 RSR GTE
Motoren: Aston Martin V8, BMW V8 Turbo, 5.5-Liter V8 Chevrolet, Ferrari V8 Turbo, Ford EcoBoost Turbo, Porsche 6-Zylinder (flat 6)
Top Speed: 290 km/h
PS: 500
Gewicht: mind. 1245 kg
Chassis: Stahl mit Überrollbügel (basierend auf dem Serienmodell)
Traktionskontrolle: verboten
Die Gran Tourismo Daytona
Die Fahrzeuge in der GTD Klasse basieren ebenfalls auf Serienfahrzeugen, sind aber aerodynamisch und motorentechnisch nicht auf dem gleichen Level wie die Fahrzeuge der GTLM Klasse. Außerdem erfüllen die GTD Rennboliden die FIA GT3 Spezifikationen.
Fahrzeuge: Acura NSX GT3, Aston Martin Vantage GT3, Audi R8 LMS GT3, BMW M6 GT3, Ferrari 488 GT3, Lamborghini Huracán GT3, Lexus RCF GT3, Mercedes AMG-GT3, Nissan GT3-R, Porsche 911 GT3-R
Motoren: Acura V6 Turbo, Aston Martin V12, Audi 5.2-Liter V10, BMW V8 Turbo, Ferrari V8 Turbo, Lamborghini 5.2-Liter V10, Lexus 5.0-Liter V8, Mercedes 6.2-Liter V8, Porsche 4.0-Liter flat 6
Top Speed 290 km/h
PS: 500
Gewicht: mind. 1215 kg
Chassis: Stahl mit Überrollbügel (basierend auf dem Serienmodell)
Traktionskontrolle: verboten
Die Prototypen der PC Klasse hatten offene Chassis aus Karbon mit Karbonbremsen und einem sequenziellen Getriebe. Die Fahrerpaarung bestand aus professionellen Fahrern und Amateuren. Fahrzeuge: ORECA FLM09
Die Prototypen Challenge (PC) – seit 2018 nicht mehr mit dabei
Motoren: Chevrolet LS3
Top Speed: 298 km/h
PS: 430
Gewicht: 910 kg
Chassis: Karbon
Traktionskontrolle: verboten
Reglement
Für jedes Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship sind mindestens zwei Fahrer erforderlich. Bei den Langstreckenrennen in Daytona (24h Rennen), Sebring (12h Rennen), Watkins Glen (6h Rennen) und auf der Road Atlanta (10h Rennen) sind drei bis fünf Fahrer pro Auto erlaubt.
Punktewertung
Für den Rennsieg gibt es 35 Punkte, 32 für Platz zwei und 30 Punkte für Platz drei. Für Platz vier sind 28 Zähler drin, 26 für Platz fünf und für alle weiteren Platzierungen jeweils ein Punkt weniger, wobei auch ausgefallene Fahrzeuge Punkte für die jeweilige Platzierung im Endergebnis bekommen.
Qualifying
Im Qualifying entscheidet sich in welcher Reihenfolge am nächsten Tag ins Rennen gegangen wird. Jede Klasse hat ihr eigenes 15-minütiges Qualifying. Das Team muss entscheiden welcher Fahrer im Qualifying antreten wird, ein Fahrerwechsel ist nicht erlaubt. Der Fahrer, der das Qualifying fährt, wird am Renntag auch den fliegenden Start fahren. Wie viele Runden ein Fahrer fahren möchte um die bestmögliche Zeit zu erreichen, ist ihm und dem Team überlassen. Ebenso ist es gestattet während der Qualifikation kleine dem Reglement entsprechende Änderungen am Fahrzeug durchzuführen. Wenn ein Fahrer im Qualifying einen Abbruch via roter Flagge verursacht, wird ihm die schnellste Runde aberkannt.
Pit Stop
Ein durchschnittlicher Pit Stop dauert ca. 25 Sekunden. Mechaniker und Fahrer (beim Fahrerwechsel) dürfen erst nach komplettem Stillstand des Fahrzeuges über die Boxenmauer. In der Boxengasse darf die Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h nicht überschritten werden. Wer sich nicht daran hält, bekommt eine Durchfahrtsstrafe.
Gewinner der 24h Daytona
Die erfolgreichsten Fahrzeuge bei den 24h Daytona kommen aus Deutschland: Insgesamt 18, je nach Zählung auch 20 Mal war ein Porsche Sieger des Langstreckenrennens. Im Jahr 2003 errangen Jörg Bergmeister und Timo Bernhard mit ihrem Porsche 996 GT3 RS für das in der GT-Klasse startende Team „The Racer’s Group“ den Gesamtsieg. Das schien den Veranstaltern nicht so gut zu schmecken: 2004 wurden die Startbedingungen für die GT-Porsche deutlich erschwert. Das Tankvolumen schrumpfte von 100 auf 64 Liter, der Heckspoiler wurde verkleinert, schmalere Reifen mussten verwendet werden und es kamen 90 Kilogramm Gewicht dazu. Den Daytona-Prototypen hatten die Porsche-Autos dennoch eine Menge entgegen zu setzen: 2004 belegte der Orbit-Porsche mit Robin Lidell, Jonny Mowlem, Mike Fitzgerald, Joe und Jay Policastro den zweiten Platz im Gesamtklassement.
Der Fahrer mit den meisten Gesamtsiegen war bis 2013 der Amerikaner Hurley Haywood (der übrigens alle Siege mit einem Porsche einfuhr). Erst 2013 konnte Scott Pruett mit seinem fünften Gesamtsieg zu Haywood aufschließen.
Jahr | Fahrer / Teams | Fahrzeug |
---|---|---|
2019 | Fernando Alonso/ Kamui Kobayashi/ Jordan Taylor/ Renger van der Zande | Cadillac DPi |
2018 | João Barbosa / Christian Fittipaldi / Filipe Albuquerque | Cadillac DPI |
2017 | Max Angelelli / Jeff Gordon / Jordan Taylor / Ricky Taylor | Dallara-Cadillac DPi-V.R |
2016 | Ed Brown / Johannes van Overbeek / Scott Sharp / Pipo Derani | Honda HPD Ligier JS P2 |
2015 | Scott Dixon / Tony Kanaan / Kyle Larson / Jamie McMurray | Ford EcoBoost DP |
2014 | João Barbosa / Christian Fittipaldi / Sebastien Bourdais / Burt Frisselle | Corvette DP |
2013 | Juan-Pablo Montoya / Charlie Kimball / Scott Pruett / Memo Rojas | Riley Mk XXVI |
2012 | A. J. Allmendinger / Oswaldo Negri / John Pew / Justin Wilson | Riley Mk XXVI |
2011 | Joey Hand / Graham Rahal / Scott Pruett / Memo Rojas | Riley Mk XX |
2010 | João Barbosa / Terry Borcheller / Ryan Dalziel / Mike Rockenfeller | Riley Mk XI |
2009 | David Donohue / Antonio García / Darren Law / Buddy Rice | Riley Mk XI |
2008 | Juan Pablo Montoya / Dario Franchitti / Scott Pruett / Memo Rojas | Riley Mk XI |
2007 | Juan Pablo Montoya / Salvador Durán / Scott Pruett | Riley Mk XI |
2006 | Scott Dixon / Dan Wheldon / Casey Mears | Riley Mk XI |
2005 | Wayne Taylor / Max Angelelli / Emmanuel Collard | Riley Mk XI |
2004 | Christian Fittipaldi / Terry Borcheller / Forest Barber / Andy Pilgrim | Doran JE4 |
2003 | Kevin Buckler / Michael Schrom / Timo Bernhard / Jörg Bergmeister | Porsche 911 GT3-RS |
2002 | Didier Theys / Mauro Baldi / Fredy Lienhard / Massimiliano Papis | Dallara SP1 |
2001 | Ron Fellows / Chris Kneifel / Franck Fréon / Johnny O'Connell | Chevrolet Corvette C5-R |
2000 | Olivier Beretta / Dominique Dupuy / Karl Wendlinger | Chrysler Viper GTS-R |
1999 | Andy Wallace / Butch Leitzinger / Elliott Forbes-Robinson | Riley & Scott Mk III |
1998 | Didier Theys / Mauro Baldi / Arie Luyendyk / Giampiero Moretti | Ferrari 333SP |
1997 | Andy Wallace / Butch Leitzinger /John Paul junior / James Weaver / Rob Dyson / Elliott Forbes-Robinson John Schneider | Riley & Scott Mk III |
1996 | Wayne Taylor / Scott Sharp / Jim Pace | Riley & Scott Mk III |
1995 | Jürgen Lässig / Christophe Bouchut / Giovanni Lavaggi / Marco Werner | Kremer K8 Spyder |
1994 | Paul Gentilozzi / Butch Leitzinger / Scott Pruett / Steve Millen | Nissan 300ZX |
1993 | P. J. Jones / Mark Dismore / Rocky Moran | Eagle Mk.III |
1992 | Masahiro Hasemi / Kazuyoshi Hoshino / Toshio Suzuki | Nissan R91CP |
1991 | Frank Jelinski / Hurley Haywood / Bob Wollek / Henri Pescarolo / Louis Krages | Porsche 962C |
1990 | Andy Wallace / Jan Lammers / Davy Jones | Jaguar XJR-12D |
1989 | John Andretti / Derek Bell / Bob Wollek | Porsche 962 |
1988 | Raul Boesel / Jan Lammers / Martin Brundle / John Nielsen | Jaguar XJR-9 |
1987 | Al Holbert / Derek Bell / Al Unser junior / Chip Robinson | Porsche 962 |
1986 | Al Holbert / Derek Bell / Al Unser junior | Porsche 962 |
1985 | A. J.Foyt / Al Unser / Bob Wollek / Thierry Boutsen | Porsche 962 |
1984 | Sarel van der Merwe / Tony Martin / Graham Duxbury | March 83G |
1983 | A. J. Foyt / Claude Ballot-Lena / Bob Wollek / Preston Henn | Porsche 935L |
1982 | John Paul senior / John Paul junior / Rolf Stommelen | Porsche 935-JLP3 |
1981 | Bobby Rahal / Bob Garretson / Brian Redman | Porsche 935K3 |
1980 | Volkert Merl / Reinhold Joest / Rolf Stommelen | Porsche 935J |
1979 | Ted Field / Hurley Haywood / Danny Ongais | Porsche 935/79 |
1978 | Peter Gregg / Toine Hezemans / Rolf Stommelen | Porsche 935/77 |
1977 | John Graves / Hurley Haywood / Dave Helmick | Porsche Carrera RSR |
1976 | Peter Gregg / John Fitzpatrick / Brian Redman | BMW 3.0 CSL |
1975 | Peter Gregg / Hurley Haywood | Porsche Carrera RSR |
1973 | Peter Gregg / Hurley Haywood | Porsche Carrera RSR |
1972 | Jacky Ickx / Mario Andretti | Ferrari 312PB |
1971 | Pedro Rodríguez / Jackie Oliver | Porsche 917K |
1970 | Pedro Rodríguez / Leo Kinnunen / Brian Redman | Porsche 917K |
1969 | Mark Donohue / Chuck Parsons | Lola T70 Mk.IIIB |
1968 | Vic Elford / Jochen Neerpasch / Rolf Stommelen / Hans Herrmann / Joseph Siffert | Porsche 907LH |
1967 | Lorenzo Bandini / Chris Amon | Ferrari 330P4 |
1966 | Ken Miles / Lloyd Ruby | Ford GT40 Mk.II |