Jules de Their und Henri Langlois Van Ophem hatten die Idee, aus der später das Rennen wurde: Erstmals wurden die 24h von Spa 1924 abgehalten, nur ein Jahr nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Der Kurs war zu diesem Zeitpunkt 14,863 km lang und wurde auf öffentlichen Straßen zwischen Francorchamps, Malmedy und Stavelot statt. Veranstalter war der Königliche Automobil Club Belgien. 1979 wurde die Strecke auf 6,976 km verkürzt.

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Von 1966 bis 1973 waren die 24h Spa Bestandteil der Tourenwagen-Europameisterschaft und 1953 und 1981 Teil der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Wie auch auf dem Nürburgring wird ein 24-Stunden-Rennen und ein 1000-km-Rennen abgehalten. Das 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps wurde 1966 eingeführt.
Anschließend waren die 24h Spa bis zum Jahr 2000 nicht mehr Teil einer Rennserie. Trotzdem kamen weiterhin Tourenwagen aus verschiedenen nationalen und internationalen Meisterschaften zum Einsatz. Im Jahr 2001 wurden die 24h Spa dann aber in das Programm der FIA-GT-Meisterschaft aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt waren ausschließlich Gran Turismos startberechtigt. Bis zum Ende der FIA GT blieb das Rennen der Saisonhöhepunkt der Meisterschaft. Im Jahr 2011 gründete dann der Serienorganisator SRO Motorsports Group die GT-Langstreckenserie Blancpain Endurance Series, die die 24h Spa schon in der allerersten Saison in ihren Kalender aufnahm.
Die Regeln
Da die 24h Spa zur Blancpain Endurance Series gehören, gelten für dieses Rennen die gleichen Anforderungen an die Fahrzeuge wie bei allen anderen Rennen der BES. Zugelassen werden ausschließlich GT3-Fahrzeuge, die FIA-homologiert sein müssen und zudem den Regeln der Balance of Performance unterliegen.
Auch die Fahrer werden je nach ihrer Erfahrung und ihren Erfolgen in vier Kategorien eingeteilt: Bronze, Silber, Gold und Platin.

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Der Ablauf bei den 24h Spa sieht zunächst ein freies Training über 90 Minuten sowie ein Pre-Qualifying vor. Von den eigentlichen Qualifyings finden insgesamt vier statt, davon jedes für jeweils einen Fahrer des Autos. Sind nur drei Fahrer auf einem Fahrzeug gemeldet, fällt das Qualifying 1 für dieses Fahrzeug aus. Die Qualifyings dauern jeweils 15 Minuten und am Ende wird der Schnitt der drei bzw. vier Rundenzeiten der jeweiligen Fahrerpaarung ausgerechnet. Die 20 besten Fahrerpaarungen treten dann zur Super Pole an, bei der die endgültige Startreihenfolge der ersten 20 festegelegt wird. Welcher Fahrer die Super Pole in Angriff nimmt, ist dem Team überlassen. Der auserwählte hat dann zwei Runden Zeit sich die Pole Position zu holen.
Die maximale Stint-Länge bei den 24h Spa sind 65 Minuten, danach muss ein Boxenstopp eingelegt werden.
Die Strecke
Der Circuit de Spa-Francorchamps liegt sehr idyllisch in den Ardennen in Belgien im Dreieck zwischen den Städten Stavelot, Spa und Malmedy. Bis zur deutsch-belgischen Grenze bei Monschau sind es nur knapp 20 km. Der Start-Ziel-Bereich der Strecke liegt nahe der Ortschaft Francorchamps – daher der Name der Strecke.
Der Streckenverlauf birgt eine Höhendifferenz von insgesamt etwa 100 Metern sowie zahlreiche Kurven, in denen hohe Fliehkräfte auftreten. Diese beiden Spezialitäten haben der Strecke auch ihren Spitznamen „Ardennen-Achterbahn“ eingebracht.
Bisherige Sieger
Die 24h Spa haben schon einige, auch berühmte Sieger gesehen. So gelang beispielsweise Rennsportlegende Jacky Ickx 1966 der Sieg auf einem BMW 2000TI. 2004 gewann erstmals in der Geschichte des 24-Stunden-Rennen eine Frau in einem GT-Rennwagen mit mehr als 500 PS: Die Schweizerin Lilian Bryner siegte auf dem Ferrari 550 vom Team BMS Scuderia Italia. 2019 ging der Sieg an GPX Racing und die Fahrer Kevin Estre, Michael Christensen und Richard Lietz auf einem Porsche 911 GT3 R.