Das Motorsport-ABC: L wie Le Mans-Start
Auf die Plätze, fertig, los! Oder doch rote Ampel, gelbe Ampel, grün? Egal wie, so einfach funktioniert der Start im Motorsport nicht – würde auch ein ordentliches Durcheinander geben. Dennoch unterscheidet man hier zwischen einigen Start-Varianten, eine davon ist der sogenannte Le Mans-Start.
Was ist der Le Mans-Start?
Ursprünglich stammt der Begriff tatsächlich vom 24h Rennen in Le Mans, wo diese Art von Start von 1925 bis 1969 tatsächlich so ausgeführt wurde. Von einem Le Mans-Start spricht man dann, wenn die Fahrer beim Start eines Motorsport-Events sich nicht in oder bei ihren Fahrzeugen befinden.Stattdessen stehen sie in einiger Entfernung in einem markierten Bereich und rennen erst mit der Startfreigabe zu ihren Fahrzeugen. Üblicherweise reihte man die Autos schräg zur Fahrtrichtung außerhalb und längs der Strecke auf. Die gegenüberliegende Streckenbegrenzung diente als Startlinie für alle Fahrer, sodass jeder die gleiche Strecke zu bewältigen hatte. Motorräder wurden meist von Helfern festgehalten.
Das Problem des Le Mans-Starts
Loslaufen, ins Auto springen und starten – klingt erstmal nicht so problematisch. Allerdings kamen einige Fahrer trotz der Einführung von Sicherheitsgurten 1969 sehr bald darauf, das Anschnallen nach hinten zu verschieben, um beim Start Zeit zu sparen. Sie gurteten sich demnach erst auf der nächsten Geraden an: ein enormes Sicherheitsrisiko.
Der erste, der dagegen „Protest“ einlegte, war die belgische Fahrerlegende Jacky Ickx. Er schlenderte bei seinem allerersten Start in Le Mans 1969 betont langsam zu seinem Fahrzeug und legte anschließend mit Bedacht und Sorgfalt seine Sicherheitsgurte an. So startete er zwar etwas verspätet ins Rennen, holte aber dennoch den Gesamtsieg. Ein anderer Fahrer, John Woolfe, verunglückte noch in der ersten Stunde des Rennens – er war nicht angegurtet.
1970 saßen die Fahrer zum Start des 24h Rennens von Le Mans im Fahrzeug mit stehendem Motor. Seit 1971 wird in Le Mans der fliegende Start praktiziert.

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